... ich sing' für die Verrückten, die seitlich Umgeknickten ...


Eine nicht ganz unbedeutende Vorbemerkung:
Im Gegensatz zu der sonst üblichen Vorgehensweise bei Blogs stehen bei uns neue Artikel nicht zuoberst, sondern da, wo sie alphabetisch hingehören. Such- bzw. findverschärfend kommt noch hinzu, daß neue Geschichten, zu denen es bereits einen Artikel (Plattenladen) gibt, in demselben untergebracht werden. Dies alles hat nur ästethische Gründe, d.h.alles soll schön ALPHABETISCH bleiben. Und für neue Besucher ist es sicher auch sehr praktisch, nur sind die Wiederholungstäter ein wenig in den Knimel gepiffen. Leider kann man's nie für alle passend machen. Falls mir aber dsbzgl. noch eine grandiose Umwälzung in den Kopf fällt, werde ich die Welt damit in Entzückung versetzen, zumindest aber Bescheid sagen. ;-)



Mittwoch, 9. Dezember 2009

KIM RECORDS

Von Jolly Joker:
Das Geschäftskonzept von Kim Records in der Großkölnstraße 71 schien auf dem ersten Blick gleich zu sein, wie beim Amsterdam Record Shop. Doch nach kurzer Zeit war ich der Meinung, dass Kim Records auch auf den gehobenen Plattensammler setzte. Inhaber Kim war ein echtes Original, der immer hinter seiner Verkaufstheke saß und der Legende nach sein Geld in Alufolie im Kühlschrank aufbewahrte. Richtig, so hält sich das Geld länger. Wenn man ich Aachen hochwertige und teure Importschallplatten aus Japan und Amerika suchte, deckte Kim Records dieses Gebiet ab. Bei Kim Records wurden auch Konzertkarten verkauft. Dort kaufte ich mir meine allererste Konzertkarte für das Rainbow Konzert am 8. Oktober 1977 in der Kölner Sporthalle.
Was mir bei Karl Pach bezüglich der Außenwerbung gefallen hatte, praktizierte Kim Records, wie zuvor auch der Amsterdam Record Shop, in Vollendung. In den beiden Außenschaufenstern war eine sehr große Auswahl von Plattencovern zu bestaunen. Das verkürzte mir so manchen Samstagmorgen deutlich die Wartezeit vor der Geschäftsöffnung. Bei Kim Records fand ich so manche Platte, die sonst in Aachen nicht zu finden war. Hier habe ich im April 1980 das Debutalbum einer meiner heutigen Lieblingsbands Iron Maiden erworben.
Das Cover und die ganze Aufmachung der Plattenhülle hatten mich sofort verführt und ohne rein zu hören wurde der neue Schatz für mich eingetütet. Zu Hause angekommen war ich direkt von der musikalischen Leistung begeistert. Und als ich wenige Monate später von dem Kisskonzert am 12.09.80 in der Düsseldorfer Philippshalle erfuhr, bei dem die britischen Newcomer Iron Maiden als Vorband auftraten, wurde bei Kim Records auch direkt die passende Konzertkarte gekauft. Speziell in der Woche nach den legendären Rockpalasstnächten im WDR konnte man zunächst nur bei Kim Records die Platten, der in Essen in der Grugahalle aufgetretenen Bands, finden. So war Kim Records der erste in Aachen der z.B. Platten von ZZ-Top, Mother´s Finest oder der J. Geils Band angeboten hatte, deren Auftritte mich bei den Rockpalastnächten völlig begeistert hatten. Aber auch so manche Newcomerband, deren Debutalbum auf den ersten Käufer wartete, stand im Angebot neben raren Importschallplatten aus Japan (mit schöner Banderole) oder Amerika.


Nachdem der Inhaber, aufgrund von anhaltendem Heimweh seiner Ehefrau, zu der Familie nach Frankfurt umgezogen war und sich bei erhöhter Mietforderung kein Nachfolger für den Umsatztempel der schwarze Scheiben finden wollte, standen die Kunden vor verschlossener Tür und suchten vergeblich in dem lieb gewonnenen Schaufenstern nach neuem Futter für die Ohren.
Kim Records existierte von April 1976 bis zum Sommer 1985.





... und heute wird in diesem Ladenlokal Fisch verkauft. Naja, immerhin ist es wieder mal asiatisch. ;-)))

1 Kommentar:

  1. ...wenn ich lange genug auf dem Dachboden suche, müsste ich auch noch eine KIM-Records Plastiktüte finden.... :-)

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