... ich sing' für die Verrückten, die seitlich Umgeknickten ...


Eine nicht ganz unbedeutende Vorbemerkung:
Im Gegensatz zu der sonst üblichen Vorgehensweise bei Blogs stehen bei uns neue Artikel nicht zuoberst, sondern da, wo sie alphabetisch hingehören. Such- bzw. findverschärfend kommt noch hinzu, daß neue Geschichten, zu denen es bereits einen Artikel (Plattenladen) gibt, in demselben untergebracht werden. Dies alles hat nur ästethische Gründe, d.h.alles soll schön ALPHABETISCH bleiben. Und für neue Besucher ist es sicher auch sehr praktisch, nur sind die Wiederholungstäter ein wenig in den Knimel gepiffen. Leider kann man's nie für alle passend machen. Falls mir aber dsbzgl. noch eine grandiose Umwälzung in den Kopf fällt, werde ich die Welt damit in Entzückung versetzen, zumindest aber Bescheid sagen. ;-)



Mittwoch, 9. Dezember 2009

METZEN


Von Jolly Joker:
Der Glatzenmillionär Werner Metzen (RIP), der mit einer Aachenerin verheiratet war, hatte Ende der Achtziger Jahren, in der Schmiedstraße, einen Sonderpostenladen „Teueres billig“ eröffnet. Insgesamt führte Metzen von 1988 bis zu seinem Tod 1997, neben einer Filiale im spanischen Lloret de Mare, über 30 Sonderpostenmärkte in Deutschland. Metzen war in Aachen kein Unbekannter. Nach einem kleinen Hotel an der deutsch-belgischen Grenze eröffnete Metzen Anfang der Siebziger Jahre in Aachen die „Bier Bar“ am Hansemannplatz und das legendäre Lokal „Mausefalle“. Ich erinnere mich noch daran, dass Metzen seinen gelben Maserati Sportwagen und seinen grünen Alfa Romeo Montreal vor der „Bier Bar“ parkte, über der er auch eine Wohnung hatte. 1979 gibt er beide Lokale in Aachen auf. Doch zurück zu dem Aachener Sonderpostenmarkt: Neben allerlei Schnickschnack, den die Welt eigentlich nicht braucht, NVA Gasmasken, Nippes, Staubwedel, Pfannenheber, Geschenkband und Grußkarten auch einen Sonderposten CDs im Angebot. Ich kam mir beim Anblick des riesigen Verkaufsständers vor wie im Geldspeicher von Onkel Dagobert. Völlig unsortiert, auf einem riesigen Haufen liegend, forderten mich die zahlreichen Silberlinge auf in sie einzutauchen. Schnell wurde klar, dass die Musikrichtung der Ware genau in mein Beuteschema paßte. Es handelte sich hier ausschließlich um Tonträger deutscher Metalkapellen. Offensichtlich hatte der gute Werner Restware von den Plattenfirmen bzw. Vertrieben Cosmus Tonträger Berlin, Aurophon, Musicolor, WZ-Tonträger, Stars & Strikes, Trend, Gama, Laser Light und Delta Music aufgekauft. Der Abgabepreis betrug damals 1,00 DM pro CD. So kam ich in den Besitz von zahlreichen CDs und konnte so auf erfreulich billige Weise einige Lücken in meiner CD Sammlung schließen. Hier eine kleine Beuteauswahl der deutschen Stahlbands: Veto, Killer, Gravestone, Stormwitch, Noisehunter, Tox, Darckness, No-Trouble, Stranger, Sarabande, Necronomicon, Vectom, Tyrant, Restless, Brainstorm und Tyran Pace. Die Anzahl der ausgewählten CDs war so groß, dass ich Probleme hatte die zur Kasse zu schaffen. Für den Heimtransport in mehreren Metzentüten wünschte ich mir einen Metzen Transporter. Für den Sammler erfreulich ist die Tatsache, dass CDs dieser Bands in der heutigen Zeit, aufgrund der kleinen Auflage, in Sammlerkreisen sehr gesucht sind und auf Börsen und im Internet zum Teil Höchstpreise erzielen. Hätte das der gute Metzen gewusst, so hätte er den Sonderposten CDs selber behalten und erst später auf den Markt gebracht.
Da Werner Metzen sich immer nur für einige Monate in geeignete Ladenlokale einmietete, die schon lange leer standen, um den Mietpreis zu drücken, wundert es nicht, als nach wenigen Monaten die Aachener Geschäftsräume in die Peterstraße verlagert wurden. Auf einen weiteren Sonderposten mit CDs wartete ich dort aber leider vergebens. Wer sich wie ich für das Leben und Schaffen von Herrn Werner Metzen interessiert, dem sei das informative und reich bebilderte Buch „Mein Vater der Ramschkönig, die ganze Wahrheit über den Glatzenmillionär“ von Lars Metzen aus dem Jahre 1998 empfohlen.(ISBN 3-00-002292-9)

2 Kommentare:

  1. Der Rolls-Royce von Werner Metzen steht im Augenblick bei mobile.de zum Verkauf!

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  2. Lennart Wolff hat ja auch genügend Rollis, da kann er ruhig mal einen abgeben :-)
    Obwohl ich finde, dass gerade dieser gut zu Ihm passt (nicht zuletzt des schillernden Vorbesitzers wegen).

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