... ich sing' für die Verrückten, die seitlich Umgeknickten ...


Eine nicht ganz unbedeutende Vorbemerkung:
Im Gegensatz zu der sonst üblichen Vorgehensweise bei Blogs stehen bei uns neue Artikel nicht zuoberst, sondern da, wo sie alphabetisch hingehören. Such- bzw. findverschärfend kommt noch hinzu, daß neue Geschichten, zu denen es bereits einen Artikel (Plattenladen) gibt, in demselben untergebracht werden. Dies alles hat nur ästethische Gründe, d.h.alles soll schön ALPHABETISCH bleiben. Und für neue Besucher ist es sicher auch sehr praktisch, nur sind die Wiederholungstäter ein wenig in den Knimel gepiffen. Leider kann man's nie für alle passend machen. Falls mir aber dsbzgl. noch eine grandiose Umwälzung in den Kopf fällt, werde ich die Welt damit in Entzückung versetzen, zumindest aber Bescheid sagen. ;-)



Mittwoch, 9. Dezember 2009

SCHNEIDERS BUCHLADEN

Von Jolly Joker
Noch eine Institution in Aachen war Schneiders Buchladen. Zunächst Mitte der Siebziger Jahre am Kaiserplatz, Ecke Adalbertstraße, rechts in der Taeter Einfahrt, zu Hause. Später erfolgte dann der Umzug in die Viktoria Straße 56, Ecke Sophienstraße in größere Geschäftsräume. Hier wurde man vom Angebot förmlich erschlagen. Bücher bis unter die Decke, Platten und CDs ohne Ende. Manchmal etwas unübersichtlich zum Verkauf angeboten, doch das Stöbern, Kramen und Suchen machte so, bei sparsamer Beleuchtung und dem Typen Schneider, noch mehr Spaß. Es ging nicht anders als, von Schneider geführte Telefongespräche, z.B. über die Kaufsuche nach einem Bauernhof, ungewollt zu belauschen. Diese Gespräche waren amüsant und spannend und für mich damals interessanter als heutzutage so manche Hörspiel CD. Unvergessen der laute, mit leicht weiblichem und leidenden Ton, Zuruf eines offensichtlich männlichen Mitarbeiters durch den ganzen Laden an den Chef Albert Schneider: „Ach, jetzt geh ich mal saugen!“ Dann nahm er sich liebevoll den Staubsauger und legte los. In Schneiders Buchladen habe ich in den Achtziger und Neunziger Jahren so manchen Plattenschatz gehoben. Dazu gehörte u.a. eine wirklich mega rare AC/DC Single Shape „Stand Up“ aus dem Jahre 1985, die ich zum Spotpreis für normale Singles für 1,00 DM mit nach Hause nehmen durfte.
Gegen Ende der 90er hatte Albert Schneider zusätzlich das auf der anderen Straßenseite liegende Ladenlokal, in dem vorher ein Geschäft für gebrauchtes Spielzeug war, angemietet und seinen ganzen Plattenbestand dorthin zum Verkauf ausgelagert. Später wurde daraus unter neuer Leitung der Plattenbau.

Schneiders Buchladen gibt es heute immer noch. Doch nur die Firmenbezeichnung ist übrig geblieben. Ein Besuch des jetzt leider freakfreien Ladens unter neuer Leitung, der ausschließlich mit gebrauchten Büchern handelt, lohnt sich auf jeden Fall. Große Auswahl und kleine Preise sind Trumpf.

Das Letzte was ich von Albert Schneider hörte war, dass er in den Norden Deutschlands gezogen und dort verstorben ist.




1 Kommentar:

  1. wirklich sehr interessant alles. Und generell eine tolle Sache, dieses Blog. Also auch sehr schön gestaltet und aufwendig zusammengetragen. Und gut geschrieben auch. Also irgendwie lustig. An vieles kann ich mich auch gut erinnern, Amsterdam Record Shop, Allo Pach, Horten und so. Und auch die ganzen Tüten haben für mich einen hohen Wiedererkennungswert. Also irgendwie danke für dieses super Blog.

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